
Entdecke, wie Regeln in der Familie verbinden statt trennen. Tipps für Eltern, wie Kinder in die Regelgestaltung einbezogen werden und Konflikte vermieden werden können.
Kennst du das? Du stellst Regeln auf, damit das Familienleben leichter wird – und trotzdem kommt es immer wieder zu Konflikten. Vielleicht hast du schon mal gesagt: „Bei uns wird nicht vom Tisch aufgestanden“ oder „Wir werfen nicht mit Spielzeug“.
Doch warum scheitern viele Regeln oder führen immer wieder zu Streit? Meiner Erfahrung nach liegt es oft daran, dass nicht alle in der Familie wirklich hinter den Regeln stehen.
Regeln sollen das Zusammenleben erleichtern und dafür sorgen, dass sich alle in der Familie wohlfühlen. Sie geben Orientierung und schaffen Struktur, besonders für Kinder.
Dabei ist es wichtig, zu verstehen: Regeln sollten gemeinsam getragen werden. Ein echtes „Ja“ entsteht erst, wenn das Kind den Sinn der Regel versteht und selbst nachvollziehen kann, warum sie wichtig ist.
Manchmal verwechseln wir Regeln und Grenzen. Grenzen sind individuell und tagesabhängig. Regeln hingegen gelten für alle: Sie sollen für die ganze Familie Orientierung schaffen.
Damit Regeln funktionieren, lohnt es sich, Kinder früh einzubeziehen. Auch kleine Kinder können fühlen, was ihnen gut tut und was nicht. Frag sie: „Wie möchtest du, dass wir miteinander umgehen?“ oder „Was brauchst du, um dich an diese Regel halten zu können?“
Als Eltern bist du das Netz, das dein Kind auffängt. Du gibst Orientierung und Unterstützung – immer mit Rückhalt. Wenn Kinder Regeln nicht einhalten, ist das kein Grund für Strafe, sondern für ein Gespräch. Finde heraus, was sie daran gehindert hat, die Regel einzuhalten. Zeige Verständnis und Mitgefühl. Dein Kind lernt so, dass es ernst genommen wird und Fehler machen darf.
Regeln sind nie in Stein gemeißelt. Überprüfe regelmäßig, ob sie allen noch dienen:
Manchmal reicht eine kleine Anpassung, damit Regeln für Kinder machbar und verständlich sind.
Ein Klassiker: Kinder halten sich nicht an Regeln, und Eltern reagieren mit Strafe. Strafen helfen selten langfristig. Viel sinnvoller ist ein Gespräch auf Augenhöhe:
F: Was tun, wenn mein Kind immer wieder Regeln bricht?
A: Schau zuerst nach dem Grund, anstatt sofort zu bestrafen. Vielleicht ist die Regel zu schwer oder unverständlich. Gehe ins Gespräch und finde gemeinsam Lösungen.
F: Mein Kind ist noch klein – wie kann es Regeln verstehen?
A: Kleine Kinder verstehen oft noch keine abstrakten Regeln. Setze Grenzen, die Schutz bieten, und erkläre einfache Regeln im Alltag.
F: Müssen Regeln immer überall gleich sein?
A: Nein. Regeln können je nach Kontext variieren (z. B. Kindergarten, Oma, Zuhause). Wichtig ist, dass das Kind versteht, warum sie jeweils gelten.